Nach der „Entdeckung“ Amerikas 1492 gelangten die ersten Tabakpflanzen nach Europa, wo sie zunächst als Zier- und Heilpflanzen Verbreitung fanden. Erst aus dem späten 16. Jahrhundert gibt es vereinzelte Belege für Tabakrauchen im deutschsprachigen Raum. Im frühen 17. Jahrhundert avancierte das „Tabaktrinken“ aus Tonpfeifen zur Modedroge. Bereits Grimmelshausen beschrieb die flächendeckende Verbreitung des Rauchens im Dreißigjährigen Krieg sowie den aufgrund des Massenkonsums sehr profitablen Tabakanbau und -vertrieb.

Als Massenprodukte mit kurzer Lebensdauer gelangten Tonpfeifen zahlreich in den Boden. Da sie Modeschwankungen unterworfen und oft mit Herstellermarken bestempelt waren, eignen sie sich für die Datierung von Befunden und ermöglichen darüber hinaus die materielle Belegbarkeit politischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge. Selbst kleine Stielfragmente können chronologische und kulturgeschichtliche Informationen beinhalten. Daher ist es für die Historische Archäologie so wichtig, diese frühneuzeitlichen „Leitfossilien“ wertneutral zu erforschen.

 


S. Liebetrau, Leeuw in het ‘Hessische Schip’ in plaats van in de Hollandse Tuin. Jaarbook PKN Stichting voor onderzoek historische tabakspijpen 2022, 51–58.

PKN Jaarboek


S. Liebetrau, Tonpfeifen als Medien neuzeitlicher Tierbilder. Mitteilungen der DGAMN 35, 2022, 151–166.

Bd. 35 (2022): Mitteilungen der DGAMN: Tiere in Stadt und Land (und Kloster)


S. Liebetrau, CAESAR Clay Tobacco Pipes from Marburg, Germany. Journal of the Académie Internationale de la Pipe 12, 2019, 9–13.

https://www.pipeacademy.org/journals

 

Seit einiger Zeit war bekannt, dass Marburg zu den Tonpfeifen-Produktionsorten in Deutschland gehört hat. Diese historisch belegte Tatsache wurde aber nur durch zwei Pfeifenstielfragmente mit Stieltext MARBURG, die im Thomaskirchhof in Leipzig entdeckt wurden, archäologisch untermauert. Auch wurden bisher keine archäologischen Belege für die aus historischen Quellen namentlich bekannten Pfeifenmacher publiziert. Im Hessischen Landesmuseum Kassel befindet sich jedoch eine kleine Gruppe von Tonpfeifen mit CAESAR-Marken aus Marburger Ausgrabungen. Auf Grundlage dieser Funde erlaubt der Artikel einen ersten Blick auf Pfeifen, die von der Marburger Familie Caesar hergestellt wurden.


S. Liebetrau, Tonpfeifenfunde vom Rheinufer in Düsseldorf-Kaiserswerth (Norderstedt 2020).

 

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S. Liebetrau, Clay Tobacco Pipes from Eisenberg Castle near Korbach, Germany. JOURNAL OF THE ACADEMIE INTERNATIONALE DE LA PIPE 11, 2018, 35–50.

 

https://www.academia.edu/50830480/Clay_Tobacco_Pipes_from_Eisenberg_Castle_near_Korbach_Germany

 

 

Aktueller und umfangreicher als der deutsche Vorbericht!


 

Tonpfeifenfunde aus der Burg Eisenberg bei Korbach - ein Vorbericht

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/3853/

 
Wer in Kassel eine Parallele zum im Bericht besprochenen Pfeifenkopf mit nach heraldisch links
orientierter Pferdemarke sehen möchte, wird in den Vitrinen in der Friedrichsplatz-Tiefgarage fündig.

 


 

Ein Tonwerkzeug zur manuellen Verzierung von Tonpfeifenstielen?

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/3676/


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"Imhoff's Patent-Patronen-Gesundheitspfeife"
Poster zu Kasseler Porzellanpfeifen um 1900
Archaeologiebuero-Liebetrau_Poster-Imhof
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TONPFEIFENFUNDE AUS KAISERSWERTH
Poster, präsentiert im Rahmen des 49. Internationalen Symposiums Keramikforschung 2016 in Bonn
Archaeologiebuero-Liebetrau_Tonpfeifen-K
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